Einflussgrößen, Anwendung und Grenzen des Normverfahrens,
Nachweis per Simulation
Der Normnachweis des sommerlichen Wärmeschutzes stellt derzeit die einzige obligatorische Anforderung an das Überhitzungsrisiko natürlich-klimatisierter, neu zu errichtender Gebäude dar. Er ist damit eine wichtige Maßnahme zur Gewährleistung raumklimatischer Mindeststandards. Die aktuelle Fassung der zugrundeliegenden Norm DIN 4108-2 (2013) hält am Verfahrensprinzip der Vorgängerversionen fest und ermöglicht zwei Nachweisansätze, einen über das Sonneneintragskennwertverfahren und einen über die thermische Simulation (ingenieurmäßiges Berechnungsverfahren). Beide Ansätze zum öffentlich-rechtlichen Nachweis beruhen auf der EnEV-Software, haben ihre Berechtigung und ihre Einsatzgrenzen. Wir beraten Sie gerne und führen dazu die Nachweise !
Ungeachtet der zur Verfügung stehenden Verfahren ist der Fachplaner dazu verpflichtet, einen geeigneten Weg zur Gewährleistung des sommerlichen Wärmeschutzes zu wählen. Er kann sich jedoch nicht auf die Erfüllung von Normnachweisen berufen, sondern schuldet ein funktionsfähiges und den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechendes Bauwerk. Dies zu gewährleisten ist angesichts der aktuellen Baupraxis (große Fensterflächen, leichte Bauweisen, kompakte Kubatur) eine große Herausforderung und erfordert entsprechende Hintergrundkenntnisse zum Sommerlichen Wärmeschutz im Allgemeinen und den Verfahren im Speziellen.
Durch die in der Regel hochgedämmten Bauteile des Holzbaus, in Verbindung mit in der Regel eingesetzten Dreifachverglasungen und Komfortlüftungsanlagen, ist der sommerliche Wärmeschutz bei Wohnungen mit einfachen Mitteln auf hohen Komfort zu bringen. Mittels außenliegenden Verschattungseinrichtungen zu den neuralgischen Himmelsrichtungen ist er in der Regel ohne aktive Kühlung einzuhalten. Nachtkühleffekte durch die Lüftungsanlage tragen zur Komfortsteigerung bei.
Bei Nichtwohnbauten und sehr großen Verglasungen ist der sommerliche Wärmeschutz genauer zu betrachten, um wirtschaftliche Lösungen zu finden. Um bei großen Gebäuden sicher sein zu können, empfehlen wir hier die wesentlich aufwändigere und genauere thermodynamische Simulation des Gebäudes in seinen Nutzungszonen und Orientierungen. Je effizienter und homogener ein Gebäude ist, desto genauer spiegelt die Simulation die Realität. In großen und komplexen Passivhausbauten (Schulen, Büros, Museen,..) wird das aufwändige Rechenverfahren regelmäßig im Planungsprozess eingesetzt, um letztlich Aufwand in Investitionen und Unterhalt zu sparen und die Funktion des Gesamtsystems „Haus“ sicher zu stellen. Die von uns verwendte Software ist IES.