Passivhaus Simmerberg im Allgäu
Bauweise: Ziegel mit WDVS, Sichtdachstuhl
Planer/Architekt: Herz & Lang GmbH
Sie wohnen nun schon seit zwei Jahren in einem Passivhaus. Wie lebt es sich darin?
Renate Durach: Einfach großartig. Das lässt sich mit nichts vergleichen. Ein Passivhaus ist der Mercedes unter den Wohnhäusern. Ich schätze es jeden Tag von neuem, dass ich in so einem tollen Haus wohnen darf. Du kommst im Winter in der Früh vom Stall rüber und gehst in warme Räume, ohne dass du erst anfeuern musst.
Hermann Durach: In unserem alten Haus haben wir 30, 40 Ster Holz pro Jahr verbraucht und trotzdem war es nie richtig warm. Und jetzt haben wir immer angenehme Temperaturen in allen Zimmern, ohne dass ich dafür Holz machen muss. Das ist für mich Luxus. Und das Raumklima ist dank der Komfortlüftungsanlage einfach phantastisch. Auch wenn wir mal Leute auf Besuch haben. Da ist auch nach vier, fünf Stunden die Luft nicht abgestanden.
Wie kam es dazu, dass Sie sich für ein Passivhaus entschieden haben?
Hermann Durach: Eigentlich wollten wir zunächst nur ein Niedrigenergiehaus bauen. Dann sind wir in Kempten bei einer Messe mit Herrn Lang ins Gespräch gekommen. Es ging ums Raumklima und Energiesparen. Irgendwann hat uns Herr Lang gefragt, warum wir denn nicht gleich ein Passivhaus bauen wollen. Angesichts der Energiepreisentwicklung sei das langfristig auch aus ökonomischer Sicht die beste Lösung. Noch auf der Heimfahrt haben wir uns für ein Passivhaus entschieden.
Renate Durach: Eigentlich schwirrte mir das schon länger im Kopf herum. Als ich mal zufällig mit dem Auto an einem Passivhaus vorbeigekommen war, dachte ich mir: So ein Haus, das wäre es. Und jetzt haben wir tatsächlich so ein Traumhaus. Heute möchte ich nicht mehr tauschen. Und irgendwie ist das auch unser kleiner Beitrag zum Umweltschutz.
Wie haben die Freunde und Nachbarn reagiert?
Hermann Durach: Die waren anfangs skeptisch und haben uns prophezeit, dass wir im Winter in unserem Passivhaus frieren werden.
Renate Durach: Aber wir haben uns nicht verunsichern lassen. Die Leute von Herz & Lang haben uns erklärt, wie ein Passivhaus funktioniert und worauf man beim Bau achten muss. Wir hatten von Anfang an den Eindruck, dass die wissen, was sie tun. Herz & Lang hat ja doch sehr viel Erfahrung im Passivhaus-Bau.
Hermann Durach: Und sie arbeiten mit richtig guten Handwerkern zusammen. Das war uns auch sehr wichtig.
Wie lief die Bauphase ab?
Hermann Durach: Sehr gut. Es gab nur am Anfang ein Problem. Eigentlich sollte unser Haus einen Keller haben. Aber der Grundwasserspiegel ist auf dem Grundstück so hoch, das Wasser schon vor dem eigentlichen Baubeginn meterhoch in der Baugrube stand. Da war uns klar: ein Keller macht keinen Sinn. Der wäre ständig unter Wasser gestanden. Herz & Lang war absolut flexibel. Es wurde schnell umgeplant, und von da an lief alles automatisch ab. Die Handwerker arbeiteten sehr sauber und der Zeitplan wurde eingehalten. Bei Bedarf war der Bauleiter von Herz & Lang sofort zur Stelle.
Renate Durach: Wir haben uns wirklich sehr gut betreut gefühlt.
Ein Unsicherheitsfaktor sind die Baukosten. Am Ende kostet der Hausbau doch meist mehr, als ursprünglich geplant war.
Hermann Durach: Bei uns nicht. Die Kosten sind von Anfang an realistisch angesetzt worden. Es gab keine bösen Überraschungen.
Was sagen heute die Freunde, wenn Sie auf Besuch kommen?
Renate Durach: Sie müssen zugeben, dass das Raumklima super ist.
Hermann Durach (lacht): Und deshalb bleiben sie auch länger bei uns sitzen.
Renate Durach: Aber es gibt schon noch Vorurteile. Immer wieder werden wir gefragt, wie das denn ist, wenn man keine Fenster öffnen kann. Und jedes Mal erklären wir den Leuten dann wieder, dass man in einem Passivhaus natürlich die Fenster öffnen darf. Aber man muss es nicht. Das ist der Unterschied.